«Lasset uns inne halten, beten und einander zuhören!»

Grusswort zum Eidgenössischen Dank-, Buss- und Bettag in der Stadtkirche Zofingen vom 20. September 2015 / Es gilt das gesprochene Wort.

Liebe Vertreterinnen und Vertreter aus den Kirchen der Ökumene, geschätzte Anwesende!

Dieses Zitat vom dänischen Philosophen und Theologen Sören Kierkegaard passt sehr gut zum Motto des heutigen, Eidgenössischen Dank-, Buss- und Bettages: «Beten und Hören».

Es ist mir eine grosse Ehre, Ihnen im Namen des Zofinger Stadtrates ein paar Worte überbringen zu dürfen. Keine Angst! Ich werde mich kurz fassen. Entgegen der weit verbreiteten Meinung, dass Politiker gerne und vor allem auch lange reden. Dafür hoffe ich aber, dass Sie jetzt nicht nur beten, sondern mir auch zuhören.

Ich bin ehrlich zu Ihnen. Wenn ich mich nämlich kurz fasse, dann liegt das auch daran, dass ich zum Thema «Beten und Hören» eigentlich nicht wirklich viel zu sagen habe. Gerade was das Beten anbelangt, gibt es da bessere und kompetentere Expertinnen und Experten. Ich werde den Fokus also auf den zweiten Teil des Mottos, das Zuhören, legen.

Still werden und still sein, warten und zuhören. Dieses Verhalten passt natürlich nicht nur zum Beten. Vielmehr wäre das Zuhören in unzähligen Situationen wichtig. Mir ist beispielsweise am Familientisch schon mehrmals gesagt worden, ich hätte nicht zugehört. Vielleicht kennen Sie das auch?

Oder am Elternabend von der letzten Woche hat sich die Lehrperson – bestimmt zurecht – darüber beklagt, dass die Schülerinnen und Schüler zu wenig konzentriert und zu wenig still seien und besser zuhören sollten.

Auch in der Politik wäre es manchmal angezeigt, man würde den Kolleginnen und Kollegen, den anderen Parteien, den Nachbarsgemeinden, den weiteren Ebenen oder Institutionen besser zuhören.

A propos weitere Institutionen: Als Ressortvorsteher Bildung und Soziales bin ich unter anderem auch Präsident der Kommission für Kinder- und Jugendfragen, in der auch die Kirchen der Ökumene vertreten sind. In diesen Kommissionssitzungen höre ich immer wieder, wie viel die Kirchen für die Kinder und die Jugendlichen und damit für unsere Zukunft machen. Auf sich alleine gestellt, wäre die Stadt nicht in der Lage, all diese guten und wichtigen Angebote zu stemmen. Ich möchte diese Gelegenheit hier nutzen, und mich bei den involvierten kirchlichen Mitarbeitenden inkl. Katechetinnen für das grosse Engagement und die tolle Zusammenarbeit bedanken.

Geschätzte Anwesende! Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit und wünsche Ihnen allen im Namen des Stadtrates einen besinnlichen Dank-, Buss- und Bettag. Und in diesem Sinn: «Lasset uns inne halten, beten und einander zuhören!»

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